Ziegers Zeilen (KW 52)
Das Jahr 2024 mit positiven Nachrichten abschließen
Am letzten Tag des Jahres wollen wir es mal mit positiven Nachrichten versuchen. Versuchen. Als erstes ist uns eine Meldung der Beratungsorganisation EY aufgefallen. EY ist die Abkürzung für eine Beratungsfirma. Ernst & Young Global Limited (EYG). Eine der großen Beratungsfirmen weltweit. Und EY prognostiziert das Ende der schlechten Zeiten für die E-Autos. Die Situation ist mies, aber laut EY ist das Ende der Krise in Sicht? Beim ADAC schreibt man, dass die Hersteller enorm unter Druck stünden, weil die neuen Emissionsvorgaben nur mit einem hohen Anteil an Elektroautos in der Neuwagenflotte zu erreichen seien. So prognostiziert EY, dass einige Hersteller ihre Preise deutlich senken würden oder sehr günstige Finanzierungen anbieten würden, um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln. Das ist ein Aspekt. Vielleicht ist da endlich auch das Familienmobil für den Durchschnittsverdiener dabei. Mal sehen. Offenbar haben die Hersteller diese Nachricht ernst genommen. Im gleichen Beitrag wird der VDA zitiert. Bei der Produktion von Stromern verzeichnet der Verband der Automobilindustrie (VDA) schon jetzt einen deutlichen Anstieg. Im Oktober, für den die jüngsten Zahlen vorliegen, wurden dem Verband zufolge 38 Prozent mehr E-Autos produziert als im Vorjahresmonat: mehr als 143.000 Fahrzeuge – das waren so viele wie noch nie.
Dann wollen wir mal optimistisch sein. Auch wenn der Papst das anders sieht. Prof. Dudenhöffer, der selbsternannte Autopapst ist wieder auf Alarmkurs. Er sieht die Preissenkungen auch. Aber seine Stimmung ist nicht so wie die von EY. Das kann vielleicht daran liegen, dass er aus dem Schrillen nicht herauskommt. Von der Bundesregierung erwartet er im ersten Halbjahr 2025 nichts. Aber möglicherweise von der EU. Er erklärt aber nicht, wie das gehen soll. Jedenfalls nicht im Beitrag des Münchener Merkur. Die EU kann vieles, aber keine Autoförderung. Auch wenn es schön klingt. Das Fit-for-55-Paket hat mehr als drei Jahre gebraucht. Und irgendeine Autoförderung war da nicht drin. Oder haben Sie die gesehen? Vielleicht sogar das Gegenteil. Vielleicht weiß der Professor ja aber etwas, was wir nicht wissen.
Da vertrauen wir lieber auf den echten Papst. Der wiederum vertraut der vom Auto-Papst so herb gescholtenen Automobilindustrie aus Deutschland. Franziskus erhält eine vollelektrische G-Klasse. Ein Unikat in weiß. Ganz wie der Papst. Der echte. Nicht wie der Autopapst. Der ist vom Unikat weit entfernt. Na dann allzeit gute Fahrt. Gottvertrauen hat er, der echte Papst. Und Reichweitenangst wohl auch nicht.
Noch was positives gefällig? Der neue Glücksatlas ist erschienen. Wir sind bei dpa auf ihn gestoßen. Das stand zu lesen: «Glücksatlas»: Südbayern sehr zufrieden, Franken weniger. Jetzt sind wir hier Rheinländer, deswegen hat uns das erst einmal erschreckt. Unzufriedene Franken. Glückliche Südbayern. Der zuständige Ministerpräsident ist Franke. Er hat einen Niederbayern abgelöst.
Zurück zum Glücksatlas. Den hat die Süddeutsche Klassenlotterie in Auftrag gegeben. Bei der Universität in Freiburg. Und die Deutschen sind so glücklich wie lange nicht mehr. Das geht aus dem neuen „Glücksatlas 2024“ hervor, der vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung veröffentlicht wurde. Nach einem Tiefpunkt während der Corona-Pandemie hat die Lebenszufriedenheit in Deutschland einen Aufwärtstrend eingeschlagen und erreicht mit 7,06 Punkten wieder das Niveau der 2010er-Jahre. Ganz oben beim Glücklichsein sind die Hamburger und Bayern. Dicht hinterher die Schleswig-Holsteiner und natürlich NRW.
Dazu passt dann auch, dass die Jahresrückblicke im Fernsehen nahezu alle mit einem Rückgang der Sehbeteiligung zu kämpfen hatten. Selbst Nachrichtensendungen vorher oder nachher hatten eine bessere Sehbeteiligung. Vielleicht hat das was mit dem Jahr zu tun. 2024 hatte im Vergleich zu anderen Jahren eine schlechte Performance. Das wollte man wohl nicht nochmal nacherleben.
Auf ein glückliches 2025. Rutschen Sie gut ins neue Jahr und haben Sie ein tolles neues Jahr 2025. Die meisten Deutschen wollen glücklich sein. Und wieder erfolgreich.
Und wir lesen uns wieder 2025. Dann wieder sachlich, aber nicht ohne Augenzwinkern.
Guten Rutsch,
Stephan Zieger