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Ziegers Zeilen (KW 37)

2026 wird alles gut. Das schreibt die WirtschaftsWoche. Bevor Sie jetzt überlegen, was 2026 alles gut werden könnte – es kommen einem ja viele Dinge in den Kopf – hier die Auflösung: 2026 wird das Jahr der Elektroautos. Wörtlich in der Überschrift des gut geschriebenen Artikels: Gerade schwächelt der E-Auto-Absatz – aber 2026 könnte das Jahr der E-Autos werden. Davon war man auf der jetzt zu Ende gegangenen IAA Mobility überzeugt.

Denn: 2026 kommt der VW ID.2all für 25.000 Euro auf den Markt. Das bezahlbare Auto ist dann da. Vorher leider nicht. Der Volkswagen-Konzern wurde auf der IAA Mobility vom Bundeskanzler milde gelobt und getadelt zugleich. Die WirtschaftWoche: Es sei gut, dass die Marke mit dem für 2026 geplanten ID.2all an einem Einstiegsstromer für 25.000 Euro arbeite. Denn, so Scholz, der Hochlauf der E-Mobilität „wird nicht funktionieren, wenn es nicht auch Angebote gibt, die für ganz viele Bürger bezahlbar sind“.

An dieser Stelle kommt mein Lieblingsexperte Ferdinand Dudenhöffer ins Spiel. Der Professor aus Duisburg ist den Ursachen auf der Spur. Größter Kostentreiber ist dabei die Batterie. Auf sie entfielen bis zu 40 Prozent der Herstellungskosten, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) in Duisburg. Hinzu kämen die noch geringen Stückzahlen. Dadurch ließen sich Batterieautos noch nicht so effizient herstellen wie Verbrenner, die in großer Stückzahl von den Bändern rollen. Das hatten wir anders in Erinnerung. Einer der Hauptgründe ist die Tatsache, dass Elektromotoren im Vergleich zu Verbrennungsmotoren weniger komplexe Teile haben und somit einfacher und schneller hergestellt werden können. Aber gut.

Dudenhöffer bleibt skeptisch, auch über 2026 hinaus. Er sieht mit Verbrennern vergleichbare Preise erst 2030. Aber auch das kannten wir anders. Wir haben mal in das vergangene Jahr geschaut. Dabei fanden wir im Online-Magazin E-Fahrer den folgenden Bericht. Laut Strategy& wird jedoch bereits 2024 auch für diese Fahrzeuge die Gesamtkosten-Schwelle überschritten werden, ab der sie ohne Förderung einen Kostenvorteil für Verbraucher bieten. Der Weg dorthin sei jedoch für Autohersteller mit finanziellen Einbußen verbunden. Strategy& ist eine Tochter der deutschen Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers.

Wenn wir in die Vergangenheit gehen, wird die Zukunft, ab der alles gut wird, vielleicht ein bisschen eher kommen. Oder umgekehrt. Vielleicht ist, wenn man die Vergangenheit betrachtet, die Zukunft so schnell dann doch nicht gut. Wer weiß. Erst einmal wollen wir uns auf 2026 freuen. 

Aber mit Bedacht. Denn eine Perspektive wollen die Autobauer nicht geben. Zitat: „Noch schwieriger werde es dann, danach ein noch billigeres Modell für 20.000 Euro auf die Straße zu bringen. „Wir arbeiten daran“, sagt Schäfer. „Aber eine Lösung haben wir noch nicht.“ Also wer sich wirklich auch für weniger als 20.000 Euro kein neues Auto leisten kann, der bleibt auch bei 2026 nur vor dem Schaufenster stehen. Ob es einen Gebrauchtwagenmarkt für diese Kundschaft geben wird bleibt offen.

Einen Marktüberblick über das aktuelle Angebot an Stromern kann man sich hier verschaffen. Die E-Auto-Datenbank von Vision-Mobility ist nicht übel. Das passende Angebot lässt sich hier finden. Nur womöglich nicht der passende Preis. Ein Angebot für Glaskugeln haben wir auch gefunden. Wer also Experte werden möchte, findet hier das passende Angebot. Schneller geht's beim Glaskugelshop. Vielleicht hat der eine oder andere Leser ja auch ein Angebot im eigenen Tankstellenshop.

Einen Schlenker noch zum Bundeskanzler. Bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) macht Olaf Scholz klar: Bald sollen Tankstellenbetreiber Schnellladesäulen zur Verfügung stellen müssen. Müssen ist das Wort, das stört. Wollen tun es viele. Die Hindernisse zur Umsetzung sind groß. das reicht von überbordender Bürokratie bis hin zur fehlenden Leistungsfähigkeit des Netzes. Aber wenn 2026 alles gut wird, dann kann man ja vorher auch ein paar Hindernisse für die Tankstellen beseitigen. Das sollte doch klappen.

Ihr

Stephan Zieger

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