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Ziegers Zeilen (KW 28 - 29)

E-Autos werden jetzt preiswerter

 

E-Autos werden jetzt preiswerter. Das berichtet die Zeitung CHIP in ihrer Online-Ausgabe vom 12. Juli. Die Forscher haben sich mit den Fragen der Elektromobilität beschäftigt und einen Szenarienkatalog entworfen, der ihre Ergebnisse stützt, nämlich dass Elektroautos bald günstiger werden. 2025 wird es soweit sein. Das ist die Grundannahme und die funktioniert auch. Wer sich das Analysetool der Forscher anschaut, der entdeckt ein auf viele Fakten gestütztes Szenario.

Das Gute ist, dass Subventionen für den angedachten Erfolg der Elektroautos nicht ausschlaggebend sind. Vielmehr sind es die Kosten, die für den Verbrenner aufzuwenden sind. Bau und Produktion von Verbrennern werden danach teuer. Kein Wunder, werden Sie sagen, da sind ja auch gewaltige Kapazitäten abgebaut worden. Außerdem wird Benzin und Diesel immer teurer. Das weiß man ja, obwohl dies nicht der aktuellen Entwicklung entspricht. Aber das ist ja auch eine Langfristbetrachtung. Und da helfen die langsamen staatlichen Preiserhöhungen, wie die CO2-Abgabe weiter. Obwohl, und das ist erstaunlich: Der vom Emissionshandel erfasste CO2-Ausstoß in Deutschland und der in der EU erfasste CO2-Ausstoß sind 2023 zurückgegangen. Das wird auch auf die künftigen CO2-Preise Auswirkung haben. Das Verbrenner-Aus stützt die Annahme der Forscher. Aber hier wird zumindest wieder diskutiert. Ursula von der Leyen hat laut Handelsblatt einen Kompromissplan vorgelegt.

Zurück zum Beitrag. Ein Zitat: „Die Prognosen der Wissenschaftler deuten darauf hin, dass die Produktionskosten für Elektroautos auch im Jahr 2030 voraussichtlich höher sein werden als die für Verbrenner. Trotzdem zeigt sich eine klare Entwicklung: Die Batterietechnologie, die bisher maßgeblich die Kosten beeinflusst hat, macht beachtliche Fortschritte. Die Kosten für die Speicherung einer Kilowattstunde Strom werden kontinuierlich günstiger, was sich letztendlich im Preis der Fahrzeuge niederschlägt.“ Beachtlich, was die Forscher da sagen. Aber die Aussagen hinsichtlich der Batterien sind extrem unübersichtlich. Fallend, weil die Chinesen Überkapazitäten aufbauen. Steigend, weil das Thema Rohstoffe noch nicht hinlänglich gelöst ist.

Das Problem an der schönen Analyse ist, dass die Studie bereits aus dem Jahre 2023 stammt und dort auch hinreichend berichtet worden ist. Über 2024, also dieses Jahr ist noch einmal berichtet worden. Aber Sinn ergeben würde es, das Tool noch einmal anzuwenden und die aktuellen Entwicklungen einzupflegen, zumal die Forscher in Jülich seit einiger Zeit auch an E-Fuels arbeiten. An einer völlig neuen Technik. Darüber hatten wir berichet. Und diese Ergebnisse könnte man ja dann  in die Ergebnisse der Kosten einfließen lassen. Denn bei den E-Fuels stecken noch die alten Vorurteile im Bericht. Zu wenig, zu aufwendig. Wobei die Forscher in ihrer Analyse davon ausgegangen sind, dass angesichts des rapide schwindenden Verbrennerfahrzeugbestandes überhaupt nicht so viele E-Fuels benötigt werden. Eine Feststellung müssen die Forscher noch erklären: Wieso E-Fuels für Neufahrzeuge nicht effektiv sind, aber für den Altbestand eine wesentliche Rolle spielen. Zitat hier aus dem Bericht: „Grube räumt ein, dass E-Fuels für bestehende Pkw, einschließlich Plug-in-Hybriden, von Nutzen sein könnten. Allerdings wird nur ein Bruchteil des heutigen Benzins benötigt, da Elektroautos auf dem Vormarsch sind und sich voraussichtlich durchsetzen werden.“

Also: ein schöner Bericht in der CHIP. Aber die Studie ist schon etwas älter. Das Tool könnte aber tauglich sein, die neue Situation besser zu beschreiben. Das würde den E-Fuels helfen. Zumal sich die Forscher wie bereits kurz erwähnt, auf eigene Ergebnisse vor Ort stützen könnten.

Schau'n wir mal, wie es weiter geht. Europa ist in Aufbruchsstimmung. Es gibt so vieles, was jetzt wieder auf dem Prüfstand steht. Und für die Zeilen liefert es auch weiterhin genügenden Stoff. Und ganz besonders die neue Kommission. Wenn sie denn bald gebildet ist. Erst einmal hat sie ja nur eine Präsidentin.

Zum Schluss, bevor ich Sie ins Wochenende entlasse, dann noch eine Zahl, die wir auf Seite 21 des aktuellen eot – weekly gefunden haben. Es ist eine banale Zahl. Eigentlich. Wenn da nicht die nicht endenden Unkenrufe wären. Welche Zahl das ist? Die Zahl der Stationen in Europa, die HVO100 anbieten und zugleich Akzeptanzpartner von UTA sind. Und nicht irgendeine Zahl. Keine Zahl, die auf den Schätzungen irgendwelcher Marktbeteiligter liegt. Auch keine Zahl die aus irgendwelchen Behörden oder Bundesämtern kommt. In letzteren zweifelt man ja ohnehin überhaupt an der Verfügbarkeit des Kraftstoffes. Das können Sie im Moment zahlreich nachlesen. Wir wollen aber nicht beckmesserisch wirken. Deswegen belassen wir es bei der positiven Meldung. 1.000 Stationen hat UTA unter Vertrag. 63 davon in Deutschland. Fast exakt im vorigen Jahr waren es noch 327. Vier davon in Deutschland. Wer immer noch nörgeln will, kann ja sagen, es sind ja nur UTA-Akzeptanzstellen. Weniger als 1.000 werden es dadurch nicht. Vielleicht fängt so eine Erfolgsgeschichte an.

 

Schönes Wochenende!

 

Stephan Zieger

 

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