Nachbericht zum Online-Event „E-Fuels und die Zukunft des Verbrenners“
Hat der Verbrenner eine Zukunft? Dieser Frage ging am Donnerstag (22. Juni 2023) der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. im Rahmen eines Online-Events nach. Moderiert von Dr. Michael Haberland diskutierten Rallyelegende Walter Röhrl, Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär und MdB, sowie der bft-Vorstandsvorsitzende Duraid El Obeid über die Zukunft synthetischer Kraftstoffe im Verkehr. Dabei waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass Elektromobilität natürlich eine wichtige Rolle im Antriebsmix der Zukunft spielen wird, dass aber ohne den Einsatz von E-Fuels die Verkehrswende nicht erfolgreich erreicht werde.
Als Vertreter aus der Politik fasste Luksic zusammen, wie die aktuelle Gesetzeslage in Brüssel und Berlin bezüglich der Zulassung und Anrechenbarkeit synthetischer Kraftstoffe liegt. Er plädierte für Technologieoffenheit, bei der alle Optionen genutzt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Der Kunde müsse entscheiden, welches Auto er fahren wolle und nicht der Staat. Luksic weiter: Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen sei gut fürs Klima, gut für den Industriestandort Deutschland, der in der Verbrennertechnologie weltweit führend sei, und gut für die Bürgerinnen und Bürger. Das FDP-Bundestagsmitglied geht davon aus, dass im Herbst die Zulassung des paraffinischen Kraftstoffs HVO100 Gesetzeslage wird.
Als Vertreter der freien Tankstellen betonte El Obeid, dass der Mittelstand Teil der Lösung sein wolle und viele Mitglieder derzeit an ihren Stationen Ladeinfrastruktur aufbauen oder bereits installiert haben. Gleichzeitig bieten synthetische Kraftstoffe den Vorteil, dass die bestehende Infrastruktur weitergenutzt und nicht nur Neuwagen, sondern auch die Bestandsflotte CO2-neutral fahren können. Zwar gäbe es im Moment nur kleine Mengen auf dem Markt. Diese werden sich jedoch schrittweise erhöhen, wenn die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit für den Markthochlauf schaffe. Dann rechne er damit, dass auch die Preise auf ein für alle Bürgerinnen und Bürger bezahlbares Maß fallen.
Ein prominenter Verfechter von E-Fuels ist Rallyelegende Röhrl. Der Grund: „Auf der einen Seite liebe ich das Auto, auf der anderen Seite liebe ich die Natur. Beides möchte ich erhalten. Das motiviert mich.“ Er kritisierte, dass es in der Öffentlichkeit einen großen Mangel an Informationen zum Thema E-Fuels gebe und er mit seinem Engagement Aufklärungsarbeit leisten wolle, vor allem damit der Fahrzeugbestand eine Möglichkeit bekommt, klimaneutral zu fahren.
Im Anschluss hatten die Zuschauer die Möglichkeiten, über den Chat oder über eine Live-Zuschaltung Fragen zu stellen.
„Gerne nehmen wir Sie in unseren Presseverteiler auf. Bitte senden Sie uns hierzu einfach eine Mail an: cerffr@osg.qr”