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bft-Abendtreff mit Carsten Müller und Carsten Müller

Nein, es handelt sich hier um keinen Fehler: Beim bft-Abendtreff am 1. Juli 2021 trafen tatsächlich zwei Namensvettern aufeinander: der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller und der stellvertretender bft-Vorsitzende Carsten Müller. Unterstützung bei der Befragung und Diskussionsrunde bekam Müller von Sarah Schmitt, Leiterin des bft-Hauptstadtbüros, und von Matthias Bannas, Leiter Verbandskommunikation beim Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft.

Die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes hat begonnen und mit Spannung beobachtet die Mineralölbranche die Positionen der einzelnen Parteien insbesondere zur Energie- und Verkehrspolitik. Im Rahmen eines bft-Abendtreffs stellte sich nun der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller den Fragen der bft-Mitglieder und traf dabei durchaus ihren Nerv, beispielsweise beim Thema Technologieoffenheit: „Ich persönlich halte dieses ‚Wir setzen alles auf eine Karte‘ nicht für den richtigen Weg. Im Bereich der Mobilität stelle ich mir mehr Technologieoffenheit vor“, betonte der Braunschweiger. Es gebe zwar unbestritten Anwendungsfälle, bei denen die batteriegestützte Elektromobilität das Mittel der Wahl sei. Aber es gebe eben auch Anwendungsfälle, in denen das nicht der Fall sei. 

Aus diesem Grund könne man aus seiner Sicht hinterfragen, ob die etwas „überauskömmliche Förderung von batteriegestützter Elektromobilität“ dauerhaft so sinnvoll sei. „Ich habe das Gefühl, dass wir bei der E-Mobilitätsförderung im Moment übers Ziel hinausschießen, weil wir einerseits keine Cradle-to-grave-Betrachtung anlegen und weil wir andererseits beim Zugrundelegen der CO2-Emission allein im Fahrbetrieb und der Vermeidungsmöglichkeiten von Schadstoffemission ein noch relativ ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis haben“, führte der Bundestagsabgeordnete aus. Die vermiedene Tonne CO2 werde durch die im Moment ausgelobte Fahrzeugankaufsunterstützung teuer bezahlt. „Das halte ich für ein bisschen problematisch, weil wir in anderen Bereichen mit demselben Betrag an Geld Faktor zehn bis 15 hebeln können, was die CO2- Vermeidung angeht“, sagte Müller.

Wasserstoff und E-Fuels fördern

Dem Einsatz von Wasserstoff stand Müller positiv gegenüber, auch wenn grüner Wasserstoff aktuell noch vergleichsweise knapp und teuer ist. Daher könne er sich vorstellen, dass zumindest in der Übergangsphase durchaus grauer und türkiser Wasserstoff akzeptabel sei. „Es macht aus meiner Sicht Sinn, dort die Farbübergänge etwas großzügiger zu betrachten, um eben ein Verständnis und eine Begeisterung in der Bevölkerung für dieses Thema zu gewinnen und es dadurch insgesamt erfolgreich einzuführen“, lautete der Vorschlag des 51-Jährigen. Ziel müsse aber am Ende der ausschließliche Einsatz von grünem Wasserstoff sein, um Klimaneutralität zu erreichen.

Einen Markthochlauf von synthetischen Kraftstoffen unterstütze er ebenfalls. Er zeige deshalb wenig Verständnis für das Bundesumweltministerium, das dem entgegensteht. „Diese Haltung finde ich abenteuerlich verkehrt, weil der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen tatsächlich eine CO2-Reduzierung durch Hebelumlegen bedeutet. Wir haben für die Betankung von Verbrennungsmotoren eine sehr eingeübte Infrastruktur. Das bilden Sie ab, das klappt“, sagte Müller. Er habe immerhin das Gefühl, dass die Anzahl der Abgeordneten, auch von anderen Fraktionen, die das Thema mit einer entsprechenden Wichtigkeit versehen haben, zunehme.

Welcher Antrieb sich am Ende durchsetzen werde, darüber wagte Müller keine  Prognose: „Wir werden diese Technologievielfalt noch eine ganze Zeit sehen.“ Die Prämisse müsse sein, dogmatische Scheuklappen abzulegen und die nachhaltigste und günstigste Lösung anzustreben, die sich sehr wahrscheinlich ohnehin am Markt durchsetzen werde.  

Eine ganz persönliche Frage stellte bft-Geschäftsführer Stephan Zieger am Ende: Was würde der Politiker Carsten Müller tun, wenn er einen Tag mit dem bft-Müller tauschen könnte. Die sehr pragmatische Antwort des Bundestagsabgeordneten lautete: „Ich würde einfach mal meine Fahrzeugflotte gratis durchtanken.“ 

Pressekontakt
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Daniel Kaddik
Geschäftsführer

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